Hanna von Prittwitz, Starnberger Merkur, 2.2.2018
Die Klinik Seefeld soll generalsaniert und vergrößert werden. Spatenstich für den Bau von drei OPs ist noch in diesem Jahr geplant.
Der Weg dahin war auch schon steinig, fast hätte es ein Bürgerbegehren gegeben, weil lange Zeit ein Neubau des Hauses im Raum stand, auf einem Grundstück an der Eichenallee.
Es gab ein Bürgerbegehren, in dem sich über 1200 Seefelder Bürger gegen eine Bebauung an der Eichenallee und im Landschaftsschutzgebiet ausgesprochen haben. Allerdings kam es nicht zu einem Bürgerentscheid, da das Bürgerbegehren von der Gemeinderatsmehrheit für unzulässig erklärt wurde.
„Die Entscheidung ist gefallen, auch wenn ich gerne einen Neubau gehabt hätte“, sagte Weiler [Geschäftsführer der Klinik Seefeld]. Heute jedoch würde das Ministerium einen Neubau „gar nicht mehr mitgehen“.
Eine klare Aussage.
Saniert und erweitert wird nun also vor Ort. Experten haben das hinter dem jetzigen Klinikum liegende Gelände, 17.000 Quadratmeter, untersucht und für bebaubar befunden.
Was für ein Unterschied zu all den Wehklagen über „drückendes Hangwasser“ (Schreiben von Herrn Bürgermeister Gum). Selbst eine großzügige Tiefgarage im Hang sei nun kein Problem.
Zur Erinnerung: Die Gemeinde hatte unser Bürgerbegehren aufgrund einer angeblichen Irreführung der Bürger für unzulässig erklärt. Die Gemeinde griff dabei unsere Behauptung im Bürgerbegehren an, eine Bettenerweiterung „wäre vergleichsweise schnell und kostensparend umsetzbar.“ Nun zeigt sich: Beide Behauptungen waren korrekt. Die Erweiterungslösung wird im Vergleich zu einem Neubau viel schneller fertig (Dr. Weiler: „Gehen Sie davon aus, dass die Bauten in 4-5 Jahren fertig sind“, der neue OP-Trakt soll bereits 2019 fertiggestellt werden) und kann kostensparend umgesetzt werden (Dr. Weiler: „Das Gute ist, dass wir die ganze Zeit weiterarbeiten können.“).
Weiler kann sich heute noch ärgern, dass die Klinik Seefeld unter der Geschäftsführung von Thomas Deppenkämper über Jahre hinweg keine Zuschüsse eingefordert hat. „Er hätte rufen können, aber er hat nicht gerufen“, sagte er. Letztlich habe dies zu dem finanziellen Debakel geführt.
Für uns stellt sich die Frage, warum der Zweckverband der Chirurgischen Klinik Seefeld (Vorsitzender: Wolfram Gum, 1. Bürgermeister der Gemeinde Seefeld) hier nicht eingegriffen hat. Wäre es nicht die Pflicht des Eigentümers der Klinik gewesen, rechtzeitig die für die Zukunft der Klinik entscheidenden strategischen Weichen zu stellen?