Münchner Grüne gegen Gewerbe auf Gut Delling

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In der letzten Gemeinderatssitzung am 14.1.2020 wurde ein Scoping-Verfahren für ein neues Gewerbegebiet im Seefelder Gemeindegebiet beschlossen. Das Gebiet südlich von Gut Delling zwischen Eichenallee und Aubach wurde dabei explizit mit einbezogen.

Eine große Rolle für die Bebaubarkeit spielt die Haltung der Stadt München als Eigentümerin der Fläche. In der Gemeinderatssitzung wurde behauptet, dass die Stadt München der Planung wohlwollend gegenübersteht. Dementgegen erklärte Birgit Unterhuber, Pressereferentin des Kommunalreferats, gegenüber der Presse, dass eine offizielle Anfrage nicht vorläge und die Stadtgüter München keine Flächen am Gut Delling verkaufen würden.

Die Bürgerinitiative Eichenallee und Thomas Zimmermann, gemeinsamer Bürgermeisterkandidat von Grünen, SPD Seefeld und Bürgerinitiative Eichenallee, möchten das Thema versachlichen und die Fakten klären. Dazu haben sie sich mit Vertretern der Stadtratsfraktion der Grünen an einen Tisch gesetzt und nachgehakt. Stadtrat Herbert Danner erklärt, dass das Vorhaben im dafür zuständigen Kommunalausschuss sowie im Stadtrat nur aus der Presse bekannt ist. Die Fraktion der Grünen hat zum Thema Dellinger Gewerbegebiet eine offizielle Anfrage im Stadtrat gestellt.

Die Grünen im Stadtrat sprechen sich klar dagegen aus, die Flächen des ökologischen Gutes Delling für eine Bebauung zur Verfügung zu stellen. In München ist man sich der Bedeutung des regionalen Grünzugs für die Frischluftversorgung der Stadt sehr wohl bewusst.

Thomas Zimmermann will Befürworter und Gegner im Dialog mit einer konstruktiven Lösung überzeugen. Im Hinblick auf einen nachhaltig soliden Finanzhaushalt der Gemeinde, lässt sich seiner Einschätzung nach Gewerbe in Seefeld ansiedeln, ohne dass dafür gleich hektarweise Natur zubetoniert werden muss. Am Anfang sollte die Ermittlung des konkreten Finanzbedarfs und dessen transparente Darstellung stehen. „Wenn notwendig, sollten wir als nächstes zielgerichtet passende Unternehmen gewinnen. Dann sollten wir die für diese Unternehmen benötigten Flächen suchen und entwickeln. Das ist allemal besser, als hektisch den fünften Schritt vor dem zweiten zu gehen“, so Zimmermann. „Die Analyse der vorhandenen innerörtlichen Potenzialflächen ist entscheidend und in jedem Fall einer Bebauung im Aubachtal vorzuziehen. Genau das wird im Rahmen des Ortsentwicklungskonzepts passieren, dem sollten wir nicht vorgreifen. Bis ein neuer Gewerbesteuerzahler im Haushalt wirksam wird, kann es Jahre dauern. Da kommt es auf ein paar Monate nicht an.“

Linda Rüger von der Bürgerinitiative Eichenallee ergänzt: „Es ist nicht nachvollziehbar, warum die Fraktionen von CSU, FWG, BVS und FDP noch vor der Wahl eine solche Eile an den Tag legen, um neue Gewerbegebiete zu forcieren – zumal an sensiblen Standorten wie im Aubachtal.“