Was wird aus unserer Klinik?

Was bewegt Seefeld Magazin 400Was die Fusion mit der Schindlbeck-Klinik bedeutet

Viele sehr unterschiedliche Geschichten über ein Krankenhaus im westlichen Landkreis kursieren in der Öffentlichkeit. Aber wer bestimmt eigentlich, wann und wo und ob überhaupt eine neue Klinik gebaut wird? Seit dem 5. Februar ist eines klar: der Bürgermeister von Seefeld hatte und hat hier keine alleinige Entscheidungsmacht. Die forsche Forderung 2017, 25.000 qm aus dem Landschaftsschutz an der Eichenallee für ein neues Krankenhaus herauszunehmen, war also voreilig und alles andere als wohl überlegt oder gar mit “Augenmaß” gehandelt.

Jetzt hat sich der Landkreis mit seiner Holding Starnberger Kliniken GmbH nach dem Kauf der Herrschinger Schindlbeck-Klinik entschieden, in einer mehrjährigen Planung auf die Schließung der Häuser in Seefeld und Herrsching hinzuarbeiten, um deren Leistung funktioneller und ökonomischer in einem neuen Haus zu integrieren. Zwei kleine Häuser, nur 10 km voneinander entfernt, haben heute ihre wirtschaftliche Basis verloren. Dabei bleibt vorerst die Frage des Standorts, Seefeld oder Herrsching, offen. Auch wenn das bisherige Vorgehen Seefelds Chancen auf einen Verbleib der Klinik im Ort geschmälert hat, werden wir uns für eine Klinik in Seefeld stark machen. Und sollte dies nicht erfolgreich sein, so lautet unser Plan B: ein guter Standort für den westlichen Landkreis, den wir auf Kreisebene optimieren müssen.

Der entscheidende Vorteil, den die Zusammenlegung für den ganzen westlichen Landkreis bringt, ist: der Patient bekommt die Leistungen beider Häuser in einem Haus der öffentlichen Hand. Das erspart Zeit, Wege und Kosten und sichert auf viele Jahrzehnte eine optimale Gesundheitsversorgung in unserer Region.

Sollte am Ende ein anderer Standort das Rennen machen, möchten wir in den alten Gebäuden des Krankenhaus an der Hauptstraße neue Gewerbeflächen und Wohnungen schaffen, ohne wahllos Flächen im Grünen zu versiegeln. Bleibt zu fragen, was Gums Plan an der Eichenallee bezweckte. Man nennt es Krankenhaus und plant ein Gewerbegebiet, ein Kabarett-Stück à la Gerhard Polt? Der Bürgerinitiative Eichenallee und dem Regionalen Planungsverband sei Dank, dass es dazu nicht kommen konnte.

Still und unberührt steht die Eichenallee in ihrem 250. Jahr.

Helmut Ronstedt
76, drei Kinder, Kaufmann
Ich bin seit 1982 Grün, allergisch gegen Mauschelei und Hauruck-Politik. Ich freue mich auf eine gesundheitsförderliche Wahlentscheidung in Seefeld.