Wie (a)sozial ist der Klimawandel?

Naturschutz ist Menschenschutz. Es bestehen aber hinsichtlich der Verursachung von Treibhausgasen und bei deren Einsparungen deutliche Unterschiede. Global gesehen: je ärmer die Länder sind, desto weniger Treibhausgase emittieren sie. Je geringer der Lebensstandard der Menschen, desto weniger fossile Brennstoffe werden verbraucht. Je höher industrialisiert ein Land ist, desto höher sind seine Emissionen an CO₂ und anderen Treibhausgasen.

CO₂ emissions worldwide
Quelle

Die Graphik zeigt, wie sich die CO₂ Emissionen weltweit entwickelt haben.

Gleichzeitig sind aber arme Nationen viel stärker von den Veränderungen des Klimawandels bedroht. Ihre Resilienz gegenüber den Veränderungen ist zudem viel geringer.

Auf nationaler Ebene verhält es sich ganz ähnlich. Um es zynisch auszudrücken: die besten CO₂-Einsparer sind arme Bevölkerungsgruppen. Sie verreisen weniger, fliegen nicht, haben evtl. gar kein Auto. Sie bewohnen weniger beheizten Wohnraum, konsumieren insgesamt weniger. Auch sie sind mehr von den Folgen des Klimawandels betroffen. Z.B. von einer Verteuerung der Lebensmittel und Heizkosten, einem Verbot alter Fahrzeuge, sie können, wenn es in den Städten im Sommer heiß wird, weniger leicht aufs Land fahren zur Erholung etc.

Hier müssen wir uns im Landkreis Starnberg an der eigenen Nase fassen. Klima- und Umweltschutz muss für uns alle von Vorteil sein.

Wir möchten deshalb Klimaziele und Umweltschutz mit sozialer Politik vereinen.

Auf kommunaler Ebene können wir hier einiges tun:

  • die Wege in der Gemeinde kurz halten zwischen Arbeitsplatz, Wohnung und Einkaufsmöglichkeiten.
  • Genossenschaftswohnungen schaffen für Angestellte im Raum der Gemeinde (Erzieher/Innen, Lehrer/Innen, im Einzelhandel Tätige etc.).
  • Mehrfamilien- und Mehrgenerationenhäuser mit Mietwohnungen fördern.
  • Bildung vor Ort weiter ausbauen: Grundschulen, Mittagsbetreuung vor Ort, Krippe und Kindergärten müssen direkt von zu Hause ohne Auto erreichbar sein.
  • Kulturangebote in der Nähe unterstützen.
  • Regionale Produkte fördern und es Anbietern regionaler Produkte erleichtern, sich hier anzusiedeln. – Energieversorgung für alle umweltschonend und ökonomisch gestalten.
  • Öffentliche Seezugänge und Naturräume für alle Seefelder fördern.

Linda Rüger