Großangriff aufs Aubachtal

Leserbrief in der Süddeutschen Zeitung, 10. Mai 2017

Zu den Beiträgen „Proteste gegen neue Klinikpläne“ vom 4. Mai und „Seefelder Alleingang“ (5. Mai):

Großangriff aufs Aubachtal: Was ist das Besondere, das Kostbarste, das wir Bürger des 5-Seenlandes so schätzen und weshalb wir unsere Heimat so lieben? Ja, es ist die historisch gewachsene Landschaft, Seen und Wälder, Hügel und Wiesen, in dessen die alten Ortskerne eingebettet sind. Eine der größten kulturellen und politischen Leistungen unserer demokratischen Gesellschaft ist die regionale Raumordnung. Es ist aber auch die größte andauernde Mühsal, den Kampf der ökonomischen, sozialen und ökologischen Interessen um das knappe Gut Raum gerecht und objektiv zum allgemeinen Wohle zu lenken und zu befrieden.

Dieser wichtigen Aufgabe wurde Bürgermeister Gum in der jüngsten Sitzung des Seefelder Bauausschuss nicht gerecht. Im Gegenteil: er führte seine CSU-Fraktion in einen Großangriff aufs Aubachtal. Sachlich völlig unbegründet forderte er, 40 000 Quadratmeter aus dem Landschaftsschutz heraus zu nehmen, für einen Ersatzbau des Seefelder Krankenhauses, obwohl neben diesem das große Grundstück, für den von ihm gewünschten und von den Bürgern abgelehnten Rathausneubau, frei steht. Da lassen sich leicht 30 bis 50 zusätzliche Betten für eine „up-to-date“-Klinik ausbauen. Und obwohl der Klinik-Geschäftsführer Thomas Weiler ganz klar den Ausbau des bestehenden Standortes vorzieht und nicht mal der Landrat Karl Roth in die Pläne eingeweiht war.

Gums Attacke hat ein klares Ziel: ein neues, drittes Gewerbegebiet soll hier erschlossen werden. Bürger wehrt euch, helft diesen Anschlag zu verhindern.

Helmut und Elke Ronstedt, Seefeld
[Anmerkung: Herr Ronstedt ist Mitglied unseres Initiativ-Teams.]