Eine herbe Enttäuschung für viele Skater, Mountainbiker und BMX-Fahrer in Seefeld dürfte die Ablehnung des Gemeinderates am vergangenen Dienstag gewesen sein, die Realisierung eines Pump Track bzw. Dirt Bike-Areals am Oberfeld in Hechendorf zu prüfen.
Einige ambitionierte Radsportler hatten die Hoffnung, in dem seit Jahren brach liegenden hinteren Abschnitt der Sport- und Freizeitfläche, der von den bald beginnenden Baumaßnahmen unberührt bleibt, einen Trail für Zweiräder zu errichten. Ein früherer Versuch, ein ähnliches Projekt in Seefeld auf einem Privatgrundstück in Eigenleistung umzusetzen, war nicht regelkonform und musste auf Anweisung des örtlichen Bauamts eingestellt werden.
Da ein Teil der Sport- und Freizeitfläche am Oberfeld bei der aktuellen Gestaltung der Skater- und Fußballanlage unberührt bleibt, kam die Idee auf, es hier zu versuchen. Die Grünen/BI Eichenallee-Fraktion hatte hierzu im Herbst 2020 einen Gemeinderats-Antrag eingereicht, die Realisierbarkeit bezüglich Aufwand, Kosten, Fördermitteln und Haftung zu prüfen. Der Antrag wurde nun mit 9:10 Stimmen abgelehnt.
Dass nicht mal eine Prüfung der Idee in Erwägung gezogen wurde, hat mich schon überrascht. Von einigen Rätinnen und Räten hätte ich mehr Verständnis für die Belange der Kinder und Jugendlichen erwartet. Besonders unter den Jüngeren bei uns sind die Sportarten BMX und Dirt Bike sehr populär.
Bis vor kurzem fanden diese im Hechendorfer „Schanzenwald“ am südlichen Ortsausgang Hechendorfs ihr beliebtestes Spielfeld. Nachdem der Zustrom an Bikern dort aber im Jahr 2020 stark zunahm, entschloss sich der Waldeigentümer zur Räumung dieses Areals, das von vielen selbstgebauten Trails und Schanzen durchzogen war. Die Nutzung erfolgte illegal und die ungelöste Haftungsfrage war schließlich ein zu hohes Risiko für ihn.
Daran sieht man aber: der Bedarf einer solchen Fläche ist mehr als gegeben. Das vorgeschlagene Areal wäre naturnah gestaltbar und aufgrund der Topographie ideal, ein „Umzug“ daher relativ schnell umsetzbar gewesen. Viele im Rat scheuen wohl die Kosten, vermute ich, nachdem für den unteren Teil des Geländes bereits viel Geld investiert wird. Allerdings hatten die Initiatoren des Projekts angeboten, den Trail auch in Eigenleistung zu erstellen, wenn keine öffentlichen Mittel zur Verfügung stehen.
Das Areal ist im Bebauungsplan bereits als Sportfläche ausgewiesen. Im jüngsten Änderungsentwurf, der in der selben Sitzung mit großer Mehrheit beschlossen wurde, ist sogar ein „perspektivischer Bike-Park eingeplant“. Wir hoffen daher, dass in punkto Bike-Areal das letzte Wort noch nicht gesprochen ist.
Dennis Weber