Beim Zubetonieren nicht tatenlos zusehen

Leserbrief im Starnberger Merkur, 20. Mai

Zum Beitrag „Darum geht es bei der Klinik Seefeld“ vom 13./14. Mai:

Im Grabe von Graf Anton Clemens zu Toerring, dem Begründer der Eichenallee, war ein lautes Rumoren zu hören als der Gemeinderat Seefelds den Antrag stellte, einem 25.000 Quadratmeter großen Verbundstück zwischen zwei Flora- und Fauna-Habitaten den Schutz zu entziehen.
Rund 250 Jahre ruhten Graf und das Aubachtal in Frieden. Damit soll nach Bürgermeister Gums ehrgeizigen Plänen jetzt Schluss sein. Auf Teufel komm raus legte er dem Gemeinderat ohne vorhergehende Beratung, aber mit „alternativen Fakten“ garniert, die für Termindruck sorgten, seinen Antrag auf Herausnahme aus dem Grüngürtel des Regionalen Rahmenplans vor. Und seine willfährigen Mannen von der CSU, Freien Wählern, FDP und BVS stimmten zu.
Der Starnberger Merkur vom Wochenende fragt nun: „Um was geht es wirklich bei der Seefelder Klinik?“ Die tiefergehende Antwort bleibt er allerdings schuldig. Denn in erster Linie geht es gar nicht um die Klinik. Die bleibt wo sie ist, kann dort renoviert und erweitert werden. Es geht um ein neues Gewerbegebiet im Aubachtal, es geht um die Zerstörung einer historischen Kulturlandschaft.
Die Bürger Seefelds müssen sich jetzt die Frage stellen lassen: Schauen wir tatenlos zu, wie Gum und Konsorten das Aubachtal zubetonieren?

Ortwin Gentz, Hechendorf
[Anmerkung: Herr Gentz ist Mitglied unseres Initiativ-Teams.]