Kopf und Kragen, Kritik und Fragen

Leserbrief in der Süddeutschen Zeitung, 3. Juni

Zu den Beiträgen „Widerstand gegen Aubachtal-Pläne“ vom 26. Mai und „Gum befürwortet Bürgerentscheid“ (1. Juni):

Zu Beginn der Gemeinderatssitzung wurden freundlich die Unterschriften der „Initiative Eichenallee“ angenommen mit dem Hinweis, dass nicht viel Zeit ist. Jedoch wurde ein zukünftiges Gespräch zwischen Initiative und Bürgermeistern angeboten. Selbst der Gemeinderat sieht das Krankenhaus als Thema mit höchster Priorität, aber ausgiebigere Fragen seitens der Bürger schienen eher unerwünscht beziehungsweise unangenehm.

Mir hat diese Bürgerstunde gezeigt: Der Gemeinderat möchte das Krankenhaus in Seefeld als wichtige Infrastruktur halten. Richtig so! Der Gemeinderat hat keine Ahnung in welche Richtung das derzeitige Gutachten zu einem Neu- oder Krankenhausanbau in der Ortsmitte geht. Ergebnisse sind erst im Herbst zu erwarten. Trotzdem wird im Voraus kopflos und emotional reagiert: man greift nach irgendwelchen unreifen Ideen und argumentiert sich um Kopf und Kragen. Kritik und Fragen werden als Ungerechtigkeit und Angriff auf den Gemeinderat gesehen und oft emotional beantwortet.

Ich war beeindruckt von der „unfreundlichen, rumpligen und unter Zeitdruck stehenden“ Stimmung. Da vergeht es einem Fragen zu stellen. Was soll das Ganze? Oder steckt etwas anderes dahinter? Unwissenheit? Kann bei der Regionalplanung eine eindeutige Zweckbestimmung nur für einen Krankenhausbau eingebracht werden? Wenn ja, warum wird das nicht klar kommuniziert? Das macht stutzig! Ich hoffe, niemand möchte das Aubachtal mit einem Gewerbegebiet bebauen. Das muss verhindert werden!

Warum kann der Gemeinderat keine vollständige Information über die Situation, Historie, das geplante Vorgehen und mögliche Szenarien geben? Der Gemeinderat beklagt sich über ein falsches und verzerrtes Bild durch die Presse. Ja dann mal ran an die Informationsgestaltung. Das nennt sich Transparenz.

Simon Plass, Seefeld