Die Amphibienschutzanlage an der Weßlinger Umfahrung, die sich teilweise auch auf Seefelder Flur befindet, erfüllt ihre Funktion offenbar nicht. Die Durchlässe unter der Straße stellen im jetzigen Zustand ein unüberwindbares Hindernis für Frösche und Kröten bei ihrer Wanderung dar. Schlimmer noch: die Amphibien kleben am Beton fest oder vertrocknen. Teilweise sind die Amphibientunnel überflutet mit alkalischer Lösung, die für die Tiere tödlich ist.
Foto: Daniela Brombach
Der Bund Naturschutz war in mehr als 70 Nächten mit Wanderaktivität der Amphibien an der Umgehungsstraße und konnte bisher keine Wanderung der Tiere durch die Unterführungen beobachten. Die Springfrösche, Laubfrösche und Molche bleiben am Leitsystem sitzen oder laufen an der Leiteinrichtung hin und her, ohne die Tunnel zu benutzen und trocknen stark aus, je länger sie sich am Leitsystem aufhalten.
Auch der Starnberger Merkur hatte bereits mehrfach über das Problem berichtet:
Dagmar Hoppe [vom Bund Naturschutz in Steinebach] erinnert auch an eine Gesprächsrunde mit dem Bauamt und Experten sowie der Betonfirma, das Mitte September stattfand mit dem Ziel, die Schäden zu beheben und vor allem auch das gesamte Leitsystem von Laub, Kies, Erdeinbringung, Vegetationswucherung, Müll und Verschlammung zu reinigen. Geschehen sei nichts – bis auf die Aufbringung von einem speziellen Anstrich, auf 150 Meter Länge, der das Ankleben verhindern soll.
Die Website amphibien-news.de hat in vielen Fotos das qualvolle Verenden der Amphibien dokumentiert.
Wir appellieren an die Verantwortlichen beim Straßenbauamt und den Naturschutzbehörden, das Thema endlich ernst zu nehmen und alle nötigen Schritte zu ergreifen, um die Amphibien-Todesfallen an der Leiteinrichtung zu beseitigen! Bis zur Annahme der Tunnel durch die Amphibien brauchen wir Ersatzmaßnahmen, damit die Tiere die Laichgewässer erreichen.