Trotz Abrissplänen: Neue Chancen für das alte Krankenhaus?

Auf der Bürgerversammlung der Gemeinde wurden die Vertreter der Bürgerinitiative Eichenallee von Neuigkeiten zum Thema Krankenhaus überrascht. Im hinteren Teil des Klinik-Grundstücks soll ein Neubau errichtet werden. Anschließend sieht die Planung den Abriss des kompletten Bestandsbaus der Klinik vor. Dort soll dann eine Tiefgarage und darüber ein Besucherparkplatz entstehen.

Bürgermeister Gum entwarf ein wahres Horrorszenario für die Bauphase, in der die Bürger mit „Lärm und Dreck von tausenden LKWs“ belästigt würden. Er versucht damit offensichtlich, der BI den schwarzen Peter für sämtliche kommenden Belastungen der Bürger zuzuschieben. Im Interesse eines friedlichen Ortsklimas hätten wir uns gewünscht, stattdessen bei den Bürgern um Verständnis für die zeitlich begrenzten Bauarbeiten zu werben und die Vorzüge eines modernen Krankenhauses im Ort hervorzuheben.

Zu einem erfolgreichen Ortsentwicklungskonzept mit Bürgerbeteiligung gehört eine unvoreingenommene, ergebnisoffene Diskussion. Wir bedauern, dass der Bürgermeister mit seinem Vorpreschen ohne konkrete Pläne damit einen Schatten auf den kommenden Bürgerbeteiligungsprozess wirft.

Auch in einem Gespräch mit Vertretern der BI machte Gum deutlich, dass er nach wie vor den Standort an der Eichenallee favorisiert.

Wir fragen uns: Möchte Herr Gum nach der Ablehnung des Standorts an der Eichenallee durch den regionalen Planungsverband erneut eine Absage kassieren? Ganz zu schweigen von einer jahrelangen gerichtlichen Klärung naturschutzfachlicher Einwände. Auch die Klage der BI gegen die Nichtzulassung des Bürgerbegehrens vom Sommer letzten Jahres ist nach wie vor anhängig.

Fakt ist: Selbst wenn die Klinik nicht in der Ortsmitte bleiben sollte, wird das Grundstück in absehbarer Zeit anderweitig gewerblich bebaut. Das bestätigte uns Bürgermeister Gum im persönlichen Gespräch. Belästigungen aufgrund der Bauarbeiten in der Ortsmitte lassen sich somit ohnehin nicht verhindern.

Die BI spricht sich aus

  • für eine transparente Planung und Ideensammlung mit breiter Bürgerbeteiligung,
  • für eine kreativere Herangehensweise bei der Planung unter Einbeziehung des neben der Klinik befindlichen Gemeindegrundstücks,
  • für den Erhalt des Bestandsgebäudes wenn irgend möglich. Zum Beispiel könnte dort ein Wohngebäude für das Pflegepersonal entstehen. Auch eine Nutzung als künftiges Rathaus könnte man in Betracht ziehen.

„Warum wird das Gemeindegrundstück nicht für Zwecke der Klinik eingesetzt?“, fragt sich Ortwin Gentz. „Dies würde völlig neue Möglichkeiten eröffnen und die Chance zum Erhalt des historischen Gebäudes von 1874 bieten. Das Rathaus könnte in das markante Gebäude in zentraler Lage einziehen – angesichts knapper Kassen sicher eine ökonomische Lösung!“