Jetzt wissen wir, warum die Erweiterungspläne zur Klinik in Seefeld seit über einem Jahr nicht vorangekommen sind: der Landkreis beabsichtigt, die Schindlbeck Klinik in Herrsching vom privaten Investor zu kaufen.
Siehe Artikel von Astrid Becker in der Süddeutschen Zeitung, 31.5.2019:
Landkreis will Klinik in Herrsching kaufen: Not-OP für Krankenhäuser am Ammersee
Die öffentliche Hand nimmt damit einen zweistelligen Millionenbetrag in die Hand für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung. Das ist eine gute Nachricht. Für die nächsten Jahre sollen beide Krankenhäuser erhalten bleiben. Das ist die zweite gute Nachricht für die Kommunen Herrsching und Seefeld.
Was aber dann geschehen soll, bleibt im Ungewissen. Sollen dann womöglich beide Häuser auf einem neuen Standort zusammengelegt werden, wie angedeutet? Und wenn ein neuer Standort entstehen soll, stellt sich die Frage: wo? Der Standortwettbewerb unter den Kommunen könnte entfacht werden und Verlierer wäre der Steuerzahler, der nicht nur für den Kauf, sondern auch für die hohe Investition an einem neuen Standort aufkommen müsste. Ein neuer Standort bedeutet weiterhin auch Zersiedlung und Versiegelung im landschaftlich wertvollen und vom Siedlungsdruck ohnehin schon stark belasteten Fünfseenland.
Die Stärkung der Kliniken von Seefeld und Herrsching mit wichtigen, nachhaltigen Investitionen in die vorhandenen Krankenhäuser unterstützen dagegen eine langfristige Entwicklung der Kommunen mit lebendigen Ortskernen und Arbeitsplätzen vor Ort.