Herrsching will wissen, wie viel die Bäume im Ort wert sind

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Astrid Becker, Süddeutsche Zeitung, 2.11.2019

Marcus Schaft und Nadine Patheiger aus Herrsching haben die Firma „Treevolution“ gegründet, mit der sie Baumkataster anlegen und das Kohlendioxid bilanzieren können. Als erste Kommune Deutschlands wird Herrsching aktive Klimabewirtschaftung betreiben.

Herrsching geht hier absolut in die richtige Richtung. Die Gemeinde kann mit dem Baumkataster den Wert des kommunalen Grüns finanziell ermitteln. – Ein wichtiger Schritt, um gerade alte, große Bäume und ihren klimaschützenden Effekt mehr wertzuschätzen. Auch das oft praktizierte Vorgehen, bei Bauvorhaben einen großen, alten Baum zu fällen und durch ein neu gepflanztes Mini-Bäumchen zu ersetzen, bekommt dadurch ein Preisschild.

Wir müssen dazu kommen, die Natur als Wert an sich zu betrachten und nicht als Hemmschuh für die wirtschaftliche Entwicklung. Klimaschutz und CO₂-Bilanz sind dabei wichtige Aspekte. Auch die Biodiversität sollte nicht vergessen werden. Artenreiche Wiesen, Wald, Hecken usw. stellen einen Lebensraum für viele spezialisierte Tier- und Pflanzenarten dar, den es zu schützen gilt.

Seefeld sollte diesem innovativen Beispiel folgen und in die aktive Klimabewirtschaftung einsteigen. Herrsching macht vor, dass es geht.

Ortwin Gentz