Leserbrief im Starnberger Merkur, 7.7.2017
Zum Leserbrief von Frau Irene Ullmann: „Tiere und Wildpflanzen statt Gesundheit im Fokus“ im Starnberger Merkur vom 30.6.2017:
Der Bund Naturschutz sorgt sich zu Recht um Artenvielfalt und Erhalt einer strukturreichen Landschaft. Er steht in dieser Sorge nicht allein. Auch vom Landesamt für Umwelt und von den Umweltministerien in Land und Bund kommen seit vielen Jahren alarmierende Aufrufe. Immer mehr wird klar, dass der Mensch die Natur, ihre Lebewesen und ihre Vielfalt braucht – auch für seine körperliche und seelische Gesundheit. Andererseits sind unsere Ärzteschaft und unser Klinikpersonal für uns da, wenn wir krank sind oder einen Unfall erleiden. Dass dies aber nur mehr in Großstrukturen möglich sein sollte, erinnert mich an den unseligen Ausspruch aus der Landwirtschaft: wachse oder weiche! Bis vor kurzem wurde die Klinik Seefeld als echter Weiche-Kandidat gehandelt. Und jetzt soll sie nur durch zusätzliche Betten gerettet werden können? Diese Erweiterung kann doch mit Ruhe – und wie ich fest hoffe – am alten Standort angegangen werden.
Größenwahn und die Pfennigfuchserei sind unsere Feinde. Scharfe Sparprogramme werden beim Schulsystem und bei der Polizei gerade wieder korrigiert. Ich erwarte das Gleiche bei der Konzentration im Klinikwesen. Das Ausspielen von Natur und Mensch gegeneinander ist unangebracht. Wir „Naturschützer“ sind nicht verbohrt sondern wollen die Tragfähigkeit des oft zitierten „Netzes der Natur“ für uns und unsere Kinder erhalten.
Manfred Lehner, Inning-Buch
[Anmerkung: Herr Lehner ist stellvertretender Vorsitzender des Bund Naturschutz (BN), Kreisgruppe Starnberg. Der BN ist Mitinitiator des Bürgerbegehrens.]