- Wie überall in der Gemeinde gibt es auch innerhalb des Bebauungsplans „Riedfeld 1“ in Seefeld Nachverdichtungs-Bestrebungen. Hier gab es einen Befreiungsantrag für eine Gaube im Dachgeschoss, der als Präzedenzfall eine Aufhebung und generelle Befreiung des bis dahin geltenden Bebauungsplans nach sich ziehen würde. Bislang sieht der Bebauungsplan den generellen Ausbau der Dachgeschosse eben nicht vor. Kritisch würde die Nachverdichtung in diesem engen Gebiet aufgrund der Parkplatzsituation im öffentlichen Raum. Da der aktuell gültige Stellplatzschlüssel für eine Wohnraumerweiterung auf dem Grundstück dennoch auch künftig erbracht werden muss, steht und fällt die Erweiterung des Wohnraums auch künftig an der Verfügbarkeit der nötigen Parkplatz-Stellflächen. Man kann nicht einfach auf der Straße parken, wenn neue Wohneinheiten entstehen sollen. Somit stand der Befreiung in diesem Fall nichts im Wege, da der Stellplatzschlüssel erfüllt werden konnte.
- Hauptpunkt war die Vorstellung eines Gutachtens zur Supermarkt-Situation für Hechendorf. Es wurden die Auswirkungen auf den Handel in der näheren Umgebung unter der Voraussetzung eines Einzelhandel-Neubaus in Hechendorf mit einer Verkaufsfläche von 1200 qm geprüft, was einem normal großen Supermarkt entspricht. Unter den Hauptaspekten einer städtebaulichen Verträglichkeit und der versorgungstechnischen Notwendigkeit. Die Prognose war eine Umsatzeinbuße für den Edeka in Seefeld von 10 % und für Lebensmittel Ginder in Hechendorf von 18 %. Eine Schließung des Ginders wird hier für wahrscheinlich gehalten. Hier wurde auch Rücksprache mit ihm gehalten. Unklar ist die Auswirkung eines Fristo-Umzuges von Seefeld nach Hechendorf, falls ein Supermarkt-Projekt tatsächlich stattfindet. Das wäre städtebaulich für den Ortsteil Seefeld nämlich unverträglich! Grundsätzlich ist laut Gutachten die Wirtschaftlichkeit eines neuen Marktes gegeben. Überraschend war, dass das Gutachten an sich schon von vielen Gemeinderatsmitgliedern kritisiert wurde. Und so sahen sich die beiden Gäste, die das Gutachten vorstellten, einiger Kritik ausgesetzt. Die Ergebnisse waren zudem von den meisten eigentlich genauso erwartet worden. Interessant war lediglich, dass die Wirtschaftlichkeit so eines Marktes tatsächlich gegeben wäre. Da aber in Inning bereits ein großer, neuer Markthof geplant und umgesetzt wird, hielten viele die Notwendigkeit eines weiteren, eigenen Supermarkts in Hechendorf für fraglich (Berichterstattung im Starnberger Merkur).
- Der kommunale Zuschuss für die Volkshochschule (VHS) wurde um 0,50 € von 4,50 € auf 5 € erhöht. Die Neuregelung gilt ab 2025.
- Die Widmung des Scheidegger Weges wurde abgelehnt (mit 9:9 Stimmen!). Hintergrund war, dass die Anwohner den Weg gerne hätten widmen lassen, der zuvor ein Privatweg war, der von den Anwohnern anteilig gehalten wird. Das hätte zur Folge gehabt, dass die Gemeinde künftig für den Winterdienst zuständig gewesen wäre, sowie die Ertüchtigung und Instandhaltung der Kanäle. Da die Situation hier aber unklar ist, hatten wohl die meisten Angst vor unvorhersehbaren Kosten für die Kommune. Frau Gum hatte eine Vertagung und Prüfung der Situation vorgeschlagen, aber das 9:9 bedeutete schon die Ablehnung. Nun ist davon auszugehen, dass die Anwohner den Scheidegger Weg für die öffentliche Begehung sperren werden. Das ist aufgrund zweier Alternativrouten aber zu verschmerzen, befand die Mehrheit.
- Die Kommune hat über eine Ausschreibung zwei neue Baumpflege-Unternehmen verpflichtet, die deutlich günstiger sind als die bisherigen.
- Es gibt einen neuen Sachstand zur Bahn-Unterführung am Grundberg. Hr. Beutel sprach von einem „weit gediehenen Planungsstand“. Gegenüber gestellt wurden zwei Optionen: Eine Variante mit 3,5 m Höhe und eine mit 4,5 m Höhe. Die zweite Option ist eigentlich keine, obwohl diese Höhe gesetzlich eigentlich verlangt wäre, da für diese Höhe eine Abgrabung der Straße nötig wäre, die in der Folge eine partielle Steigung von 15 % bedeutete und das ist wirtschaftlich nicht machbar. Somit stellt sich nur noch die Frage, wie die 3,5 m Variante gestaltet wird, entweder 8,55 m breit mit jeweils 2 m Gehweg und einer machbaren Begegnung LKW/PKW oder einer schmalen Variante von 7 m mit einem 1 m breiten Not-Gehweg, der keinen Begegnungsverkehr ermöglicht. Eine Steigungserhöhung würde hier von 11 auf 13 Prozent im Bereich der Unterführung erfolgen.
- Sonstiges: zum geplanten Ausbau des Badestegs am Pilsensee-Strandbad in Hechendorf konnte kein Vertreter der Verwaltung eine Aussage treffen. Bürgermeister Kögel ist hier zwar im Bilde, doch er war krankheitsbedingt nicht mit dabei.
Dennis Weber